Andechsburg

Innrain 1

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Wissenswert

Um 1200 ließen die Grafen von Andechs am Platz des heutigen Andechshofs am Altstadteingang eine Burg errichten, um die kostbarste Einnahmequelle der Stadt, die zollpflichtige Innbrücke, zu schützen und zu überwachen. An diese Burg schloss bis 1790 das Inntor als Teil der Stadtmauer und Verteidigungsanlagen an. Dieses Castrum Inpruka, diente auch als Fürstenresidenz bis Friedrich IV. seinen Sitz in den Neuhof, dem heutigen Goldenen Dachl verlegen ließ.

Im Mittelalter war die Andechsburg das Innere Zeughaus, ein Waffenlager für die Stadtverteidigung. Die Stadtverteidigung war lange Zeit Bürgerpflicht, eigens dafür abgestellte Berufssoldaten gab es dafür nicht. Das bedeutete, dass jeder Bürger eine Waffe zur Verfügung haben musste. Das Zeughaus war nicht nur Waffenlager für die Verteidigung, aber hatte auch eine Funktion nach innen. So musste in Innsbruck nicht jeder Bürger seine Waffe im privaten Haushalt haben und pflegen. Auch bei Streitereien unter Bürgern war es wohl der öffentlichen Sicherheit nicht abträglich, dass die Streithähne im ersten Augenblick keine Waffe zur Verfügung hatten.

Mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht unter Maria Theresia in Österreich musste sich auch die militärische Infrastruktur an ein stehendes Heer anpassen. Innsbruck war seit 1745 zur Garnisonsstadt geworden. Seit 1775, nach Abtragen der Stadtmauer, wurde das Gebäude als Kaserne benutzt. Die neue Form der Kriegsführung mit Artillerie anstatt Belagerungstürmen machte die alte Befestigung, die für die mittelalterliche Belagerung ausgelegt war, nutzlos. Die militärische Präsenz brachte zwar nicht den Glanz der Zeiten zurück, als die Stadt kaiserliche Residenz war, Einwohnerzahl und Bedeutung der Stadt stiegen durch die Soldaten, die hier stationiert waren zumindest ein wenig. Ab 1778 waren in Innsbruck Teile des Tiroler Land- und Feldregiments untergebracht, aus denen 1816 nach den Napoleonischen Kriegen die Tiroler Kaiserjäger wurden. Parallel erhalten blieben die Tiroler Schützen, die an den Schießständen im ganzen Land seit dem späten Mittelalter als eine Art stehender Volksmiliz ausgebildet wurden.

Im Februar und März 1848 war es in vielen Städten Norditaliens zu Aufständen gegen die Habsburger gekommen, die als 1. Italienischer Unabhängigkeitskrieg in die Geschichte eingingen. Die Kriegshandlungen in Norditalien verlangten nach einer Modernisierung des Tiroler Militärs. Innsbruck war zu einem Stützpunkt hinter der Front geworden. 1851 begann der Umbau zur modernen Innkaserne. Die Kaserne war vorrangig militärischer Stützpunkt. Mit den Soldaten, die von überall her im Vielvölkerreich der K.u.K. Monarchie kamen, hielt damit aber auch internationales Flair in Innsbruck Einzug. Die meist jungen Burschen belebten die Stadt mit ihrer Anwesenheit und ihrem Sold, auch wenn das Kasernenleben wenig Freiraum ließ. 

Die Kaserne bestand bis 1978, bevor das Land Tirol sie als Amtsgebäude übernahm. Im Innenhof erinnern heute noch ein paar Mauerreste an die mittelalterliche Burg. Eine Abbildung des Inntores an der Fassade gibt einen Eindruck davon, wie die alte Befestigung samt Stadttor im Mittelalter und der Frühen Neuzeit aussah.

Die Grafen von Andechs und die Gründung Innsbrucks

Das 12. Jahrhundert brachte in Teilen Europas wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Aufschwung und gilt als eine Art früher Renaissance im Mittelalter. Über die Kreuzzüge kam es zum verstärkten Austausch mit den in vielerlei Hinsicht weiter entwickelten Kulturen des Nahen Ostens. Arabische Gelehrte brachten über Südspanien und Italien Übersetzungen griechischer Denker wie Aristoteles nach Europa. Das römische Recht wurde wiederentdeckt. In Italien entstanden die ersten Universitäten. Landwirtschaftliche Erkenntnisse erlaubten die Entstehung von Städten und größeren Siedlungen. Eine dieser Siedlungen befand sich nördlich des Klosters Wilten zwischen dem Inn und der Nordkette.

Als das weströmische Reich im 5. Jahrhundert zusammenbrach übernahmen bajuwarische Stämme die Kontrolle über das Gebiet des heutigen Innsbrucks. Gerne übernahmen sie kirchliche Einrichtungen und Strukturen, waren Kleriker doch häufig die einzigen, die der Schrift mächtig waren. Mit der Zeit Karls des Großen (748 – 814) begann sich in Zentraleuropa das Feudalsystem durchzusetzen. Die Herzöge von Bayern waren Lehensmänner der Deutschen Könige und Kaiser, deren Reich sich über weite Teile Zentraleuropas und Norditalien erstreckte.

Tirol hatte mit dem Reschen- und dem Brennerpass über zwei niedrige Alpenübergänge, die für die kaiserliche Verbindung zwischen den deutschen Ländern im Norden und den Ländereien in Italien wichtig waren. Im Jahr 1024 wurde Konrad II., ein Konkurrent der Bayerischen Herzöge, zum König gewählt. Um diese beiden Alpenübergänge weg von seinen bayrischen Konkurrenten und unter die Kontrolle der Kirche zu bringen, die dem Kaiser näher und treuer ergeben war, sprach Konrad II. das Territorium Tirols 1027 den Bischöfen von Brixen und Trient als Lehen zu. Um ihre Länder zu verwalten und die Gerichtsbarkeit auszuüben, benötigten die Bischöfe Vertreter vor Ort, die sogenannten Vögte. Die Vögte des Bischofs von Brixen waren die Grafen von Andechs. Sie stammten aus der Gegen des bayerischen Ammersees. Für die Bischöfe verwalteten sie den mittleren Teil des Inntals, das Wipptal und das Eisacktal. Dieses bayerische Fürstengeschlecht sollte in den nächsten 200 Jahren Geburtshelfer der Stadt Innsbruck werden.

Innsbruck erstreckt sich heute zu beiden Seiten entlang des Inns. Im 11. Jahrhundert stand dieses Gebiet unter dem Einfluss zweier Grundherren. Südlich des Inns hatte das Kloster Wilten seine Grundherrschaft. Das Gebiet nördlich des Inns gehörte den Grafen von Andechs. Während das südliche Stadtgebiet rund um das Stift schon früh landwirtschaftlich genutzt wurde, war das Schwemmgebiet des nicht regulierten Flusses vor dem Hochmittelalter nicht kultivierbar und wenig besiedelt. 1133 gründeten die Andechser hier den Markt Anbruggen und verbanden das nördliche und das südliche Innufer über eine Brücke. Aus dem landwirtschaftlich nicht nutzbaren Stück Land war ein Handelsplatz geworden. Die Brücke erleichterte den Warenverkehr in den Ostalpen ungemein. Die Zolleinnahmen des Handels zwischen den deutschen und italienischen Städten, die daraus erwirtschaftet wurden, ließen die Siedlung prosperieren. Das erste noch erhaltene Wappen Innsbrucks stammt aus dem Jahr 1267 und zeigt die Innbrücke auf den damals zur Sicherung verwendeten Steinkästen.

Anbruggen wuchs schnell, der Platz aber zwischen Nordkette und Inn war knapp bemessen. 1180 erwarb Berchtold V. von Andechs deshalb vom Kloster Wilten ein Stück Land auf der Südseite des Inns. Das war der Startschuss für Innsbruck. Die Grafen von Andechs ließen im Zuge der Errichtung der Stadtmauer die Andechser Burg bauen und verlegten ihren Stammsitz von Meran nach Innsbruck. Auch diese Siedlung wuchs rasch und irgendwann zwischen 1187 und 1204 konnten sich die Innsbrucker über das Stadtrecht freuen. Als offizielles Gründungsdatum wird häufig 1239 herangezogen, als vom letzten Grafen von Andechs Otto VIII. das Stadtrecht in einer Urkunde bestätigt wurde. Innsbruck war zu dieser Zeit bereits die Münzprägestätte der Andechser und wäre wohl zur Hauptstadt in deren Fürstentum geworden. Es kam aber anders. Otto starb im Jahr 1248 ohne Nachkommen. Die Grafen von Tirol übernahmen die Kontrolle über das Inntal und die Stadt. Sie machten Meran zur ersten Hauptstadt des Landes Tirol.

1796 - 1866: Vom Herzen Jesu bis Königgrätz

Die Zeit zwischen der Französischen Revolution und der Schlacht bei Königgrätz 1866 war eine kriegerische Periode. Die Monarchien Europas angeführt von den Habsburgern hatten der Französischen Republik den Krieg erklärt. Die Angst ging um, dass sich der Wahlspruch der Revolution „Liberté, Égalité, Fraternité“ in Europa ausbreiten könnte. Ein junger General namens Napoleon Bonaparte war mit seiner italienischen Armee im Rahmen der Koalitionskriege über die Alpen vorgerückt und traf dort auf die österreichischen Truppen. Es war nicht nur ein Krieg um Territorium und Macht, es war ein Kampf der Systeme. Die Grande Armee der revolutionären Republik Frankreich traf auf die erzkatholischen Habsburger.

Tiroler Schützen waren am Kampfgeschehen beteiligt, um die Landesgrenzen gegen die einrückenden Franzosen zu verteidigen. Kompanien wie die 1796 ins Leben gerufenen Höttinger Schützen standen der damals fortschrittlichsten und besten Armee der Welt gegenüber. Der Herz-Jesu-Kult, der in Tirol bis heute große Popularität genießt, reicht bis in diese Zeit zurück. In aussichtsloser Situation erneuerten die Tiroler Truppen ihren Bund mit dem Herzen Jesu, um Schutz zu erbitten. Der Abt des Klosters Stams war es, der bei den Landständen beantragte, von nun an alljährlich "das Fest des göttlichen Herzens Jesu mit feierlichem Gottesdienst zu begehen, wenn Tirol von der drohenden Feindesgefahr befreit werde." Alljährlich wurden die Herz-Jesu-Feiern mit großem Pomp in der Presse besprochen und angekündigt. Sie waren vor allem im 19. und im frühen 20. Jahrhundert ein explosives Gemisch aus Volksaberglauben, Katholizismus und nationalen Ressentiments gegen alles Französische und Italienische. Neben der Gnadenmutter Cranachs ist die Darstellung des Herzen Jesu wohl bis heute das beliebteste christliche Motiv im Tiroler Raum und prangt auf der Fassade unzähliger Häuser.

In den Kriegsjahren 1848, 1859 und 1866 kam es zu den sogenannten Italienischen Einigungskriegen. Im Lauf des 19. Jahrhunderts, spätestens seit 1848, war es unter jungen Männern zu einem regelrechten nationalen Rausch gekommen. Freiwilligenheere schossen in allen Regionen Europas aus dem Boden. Studenten und Akademiker, die sich in ihren Verbindungen zusammentaten, Turner, Schützen, alle wollten ihre neue Liebe zur Nation auf dem Schlachtfeld unter Beweis stellen und unterstützten die offiziellen Armeen. Die wohl bekannteste Schlacht der Einigungskriege fand in Solferino 1859 in der Nähe des Gardasees statt. Entsetzt vom blutigen Geschehen entschloss sich Henry Durant das Rote Kreuz zu gründen. Der Schriftsteller Joseph Roth beschrieb das Geschehen auf den ersten Seiten seines lesenswerten Klassikers Radetzkymarsch.

„In der Schlacht bei Solferino befehligte er (Anm.: Leutnant Trotta) als Leutnant der Infanterie einen Zug. Seit einer halben Stunde war das Gefecht im Gange. Drei Schritte vor sich sah er die weißen Rücken seiner Soldaten. Die erste Reihe seines Zuges kniete, die zweite stand. Heiter waren alle und sicher des Sieges. Sie hatten ausgiebig gegessen und Branntwein getrunken, auf Kosten und zu Ehren des Kaisers, der seit gestern im Felde war. Hier und dort fiel einer aus der Reihe.“

Innsbruck war als Garnisonsstadt ein wichtiger Versorgungsposten. Nach dem Wiener Kongress war aus dem Tiroler Jägerkorps das k.k. Tiroler Kaiserjägerregiment geworden, eine Eliteeinheit, die in diesen Auseinandersetzungen zum Einsatz kam. Auch freiwillige Einheiten wie die Innsbrucker Akademiker oder die Stubaier Schützen kämpften in Italien. Medien heizten die Stimmung abseits der Frontlinie auf. Die "Innsbrucker Zeitung" predigte in ihren Artikeln Kaisertreue und großdeutsch-tirolischen Nationalismus, wetterte gegen das Italienertum und Franzosen und pries den Mut Tiroler Soldaten.

"Die starke Besetzung der Höhen am Ausgange des Valsugana bei Primolano und le Tezze gab schon oft den Innsbrucker-Akademikern I. und den Stubaiern Anlaß, freiwillige Ercur:sionen gegen le Tezze, Fonzago und Fastro, als auch auf das rechte Brenta-Ufer und den Höhen gegen die kleinen Lager von den Sette comuni zu machen...Am 19. schon haben die Stubaier einige Feinde niedergestreckt, als sie sich das erste mal hinunterwagten, indem sie sich ihnen entgegenschlichen..."

Besonders verlustreich für das Kaiserreich Österreich war das Jahr 1866. In Italien gingen Venetien und die Lombardei verloren. Gleichzeitig übernahm Preußen die Führung im Deutschen Bund, der Nachfolgeorganisation des Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Für Innsbruck bedeutete das Ausscheiden der Habsburgermonarchie aus dem Deutschen Bund, dass man endgültig zu einer Stadt an der westlichen Peripherie des Reiches geworden war. Der Hang zur sogenannten Großdeutschen Lösung, also einer Staatlichkeit mit dem Deutschen Reich gemeinsam anstatt dem alleinstehenden Kaisertum Österreich, war in Tirol stärker ausgeprägt als im restlichen Österreich.

Die nationalen Bestrebungen der einzelnen Volksgruppen machten auch vor Tirol nicht halt, gehörte mit dem Trentino zwischen Salurn und Riva am Gardasee doch auch ein italienischsprachiger Teil zum Land. Im Tiroler Landtag forderten italienischsprachige Abgeordnete, sogenannte Irredentisten, mehr Rechte und Autonomie für das damalige Südtirol. In Innsbruck kam es zwischen italienischen und deutschsprachigen Studenten immer wieder zu Spannungen und Auseinandersetzungen. Die Wallschen, dieser Begriff für Italiener hält sich bis heute recht hartnäckig, galten als ehrlos, unzuverlässig und faul.

Mit dem Tummelplatz, dem Militärfriedhof Pradl und dem Kaiserjägermuseum am Berg Isel besitzt Innsbruck mehrere Erinnerungsorte an diese für die Habsburger verlustreiche Zeit.

Maria Theresia, Reformatorin und Landesmutter

Maria Theresia zählt zu den bedeutendsten Figuren der österreichischen Geschichte. Obwohl sie oft als Kaiserin tituliert wird, war sie offiziell "nur" unter anderem Erzherzogin von Österreich, Königin von Ungarn und Königin von Böhmen. Bedeutend waren ihre innenpolitischen Reformen. Gemeinsam mit ihren Beratern Friedrich Wilhelm von Haugwitz, Joseph von Sonnenfels und Wenzel Anton Kaunitz schaffte sie es aus den sogenannten Österreichischen Erblanden einen modernen Staat zu basteln. Anstatt der Verwaltung ihrer Territorien durch den ansässigen Adel setzte sie auf eine moderne Verwaltung. Das Wohl der Untertanen wurde wichtiger. Ihre Berater hatten ganz im Stil der Aufklärung erkannt, dass sich das Staatswohl aus der Gesundheit und Bildungsgrad seiner Einzelteile ergab. Untertanen sollten katholisch sein, ihre Treue aber sollte dem Staat gelten. Schulbildung wurde unter zentrale staatliche Verwaltung gestellt. Es sollten keine kritischen, humanistischen Geistesgrößen, sondern Material für den staatlichen Verwaltungsapparat erzogen werden. Über Militär und Verwaltung konnten nun auch Nichtadlige in höhere staatliche Positionen aufsteigen.

In Strafverfolgung und Justiz fand ein Umdenken statt. 1747 wurde in Innsbruck eine kleine Polizei eingesetzt, die sich um Angelegenheiten der Marktaufsicht, Gewerbeordnung, Fremdenkontrolle und öffentliche Sittsamkeit kümmerte. Das Strafgesetzbuch Constitutio Criminalis Theresiana schaffte die Folter zwar nicht ab, reglementierte aber deren Anwendung.

Wirtschaftsreformen sollten nicht nur mehr Möglichkeiten für die Untertanen schaffen, sondern auch die Staatseinnahmen erhöhen. Gewichte und Maßeinheiten wurden nominiert, um das Steuersystem undurchlässiger zu machen. Für Bürger und Bauern hatte die Vereinheitlichung der Gesetze den Vorteil, dass das Leben weniger von Grundherren und deren Launen abhing. Auch der Robot, den Bauern auf den Gütern des Grundherrn kostenfrei zu leisten hatten, wurde unter Maria Theresia abgeschafft.

So sehr sich Maria Theresia auch als fromme Landesmutter inszenierte und heute als Aufklärerin bekannt ist, die streng katholische Regentin war nicht zimperlich in Fragen von Macht und Religion. Im Trend der Zeit der Aufklärung ließ sie Aberglauben wie den Vampirismus, der in den östlichen Teilen ihres Reiches weit verbreitet war, kritisch untersuchen und leitete das endgültige Ende der Hexenprozesse ein. Gleichzeitig aber wurden Protestanten von ihr gnadenlos des Landes verwiesen. Viele Tiroler mussten ihr Heimatgebiet verlassen und sich in weiter vom Zentrum entfernten Teilen des Habsburgerreiches niederlassen.

In Kronländern wie Tirol stießen die Reformen Maria Theresias auf wenig Gegenliebe. Mit Ausnahme von ein paar Liberalen sah man sich mehr als eigenständiges und autonomes Land und weniger als Teil eines modernen Territorialstaates. Auch dem Klerus gefiel die neue, untergeordnete Rolle, die sich unter Josef II. nochmals verschärfte, nicht. Für den lokalen Adel bedeuteten die Reformen nicht nur den Verlust von Bedeutung und Autonomie, sondern auch höhere Steuern und Abgaben. Steuern, Abgaben und Zölle, die der Stadt Innsbruck stets verlässliche Einnahmen gebracht hatten, wurden nun zentral eingehoben und über einen Finanzausgleich nur zum Teil rückgeführt. Um die Fallhöhe für Söhne aus verarmten Adelsfamilien abzuschwächen und sie für den Staatsdienst auszubilden, gründete Maria Theresie das Theresianum, das ab 1775 auch in Innsbruck eine Niederlassung hatte.

Wie so oft bügelte die Zeit manche Falte aus und Innsbrucker sind mittlerweile stolz darauf, eine der bedeutendsten Herrscherpersönlichkeiten der österreichischen Geschichte beherbergt zu haben. Heute erinnern vor allem die Triumphpfote und die Hofburg in Innsbruck an die Theresianische Zeit.