Pfarre Mariahilf
Dr.-Sigismund-Epp-Weg
Worth knowing
Die Pfarre Mariahilf ist Namensgeberin des Innsbrucker Stadtteils westlich der Innbrücke, der bis 1837 als Obere Anbruggen bekannt war. Neben der Mariahilfkirche gehören auch der Friedhof, der Kindergarten, die Kunstkammer und das Widum zu einem Ensemble an Gebäuden, das ein eindrucksvolles Beispiel für den Einfluss der Kirche auf Infrastruktur, Gesellschaft und Gemeinwesen darstellt. Die Anfänge der Pfarre Mariahilf liegen im 17. Jahrhundert. Nachdem schwedische, französische und hessische Truppen während den letzten Jahren des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) große Teile des benachbarten Bayern und die Stadt Bregenz verwüstet hatten, gelobten die Tiroler Landstände am 1. Februar 1647 feierlich, Cranachs Bild der Mother of mercy, das heute im Dom St. Jakob hängt, eine Kapelle zu stiften, wenn Tirol von den Kriegsgräueln verschont bliebe.
Als Baumeister für das Vorhaben konnte Christoph Gumpp gewonnen werden. Bereits 1648 wurde auf einem provisorischen Altar die erste Messe gefeiert, ein Jahr später war der Rohbau fertig. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte gestalteten mehrere Generationen Tiroler Künstler die Mariahilfkirche bis zu ihrem heutigen Aussehen. Gumpp ließ sich wohl auf seinen Italienreisen von den Kuppelbauten wie dem römischen Pantheon inspirieren. Das Innere ist nicht wie es typisch für den Barock ist ein großes Ganzes, sondern eine Aneinanderreihung einzelner Elemente, wie es in der Renaissance üblich war. Fünf Altarkapellen geben dem runden Bau die äußere Form. Die Kuppel wird innen von sechs ovalen Deckenfresken geschmückt, die das Leben Marias darstellen. Sechs runde Fresken zeigen Szenen aus dem Alten Testament. Cranachs
Cranach's Mother of mercy, der man die Kirche eigentlich weihen wollte, blieb in der Pfarrkirche St. Jakob, weshalb Michael Waldmann 1654 eine Kopie des Bildes Cranachs anfertigte. Die vier Stände Klerus, Adel, Bauern und Bürger knieen am Hochaltar vor einer Darstellung der Kirche und weisen diese Maria zu. Über dem Chorbogen kann man die Wappen Tirols, der Casa Austria und der toskanischen Familie Medici sehen, aus der die kurz vor Beendigung des Rohbaus verstorbene Tiroler Landesfürstin stammte.
Neben der Kirche befindet sich das Epp´sche Benefiziatenhaus, das von Johann Martin Gumpp als Wohnhaus des Kaplans geplant wurde und heute als Kunstkammer mit vielen Ausstellungsstücken und Archiv rund um Mariahilf dient. Auf der anderen Seite wird die Kirche vom Messnerhaus und dem 1952 wieder eröffneten Kindergarten flankiert. Nördlich der Kirche steht das im 19. Jahrhundert neu gebaute Widum mit dem großen Pfarrgarten. Volksschule und Friedhof sind nur wenige Gehminuten entfernt.
Trotz dem Segen und Schutz Marias kam mehrere Unglücke über die Pfarre. Das Erdbeben vom 22. Dezember 1689 verschonte Mariahilf nicht und nahm auch die neu gebaute Kirche erheblich mit. Menschlicher Natur waren die späteren Schäden. Die 1837 von der Glockengießerei Graßmayr gegossenen Glocken wurden wie auch die Orgelpfeifen während des Ersten Weltkrieges eingeschmolzen, um aus dem Metall Waffen herzustellen. Während der Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs wurden der Kindergarten und das Pfarrheim zerstört, auch die Kirche erlitt kleinere Schrammen.
Der vielleicht wichtigste Mann der Geschichte Mariahilfs aber war kein Künstler oder Baumeister, sondern Dr. Sigismund Epp (1647 – 1720), Professor für Theologie, Prokanzler und Rektor an der Universität Innsbruck. Er stiftete zwei Benefizien, die es den Tiroler Landständen ermöglichten, die Kirche Mariahilf zu betreiben, in Folge zu erweitern und dadurch ihren Einfluss in der Stadt zu vergrößern. Der Gelehrte Epp hatte an seine Großzügigkeit mehrere Verfügungen geknüpft, darunter die Art und Weise wie der Benefiziat beschaffen sein soll:
„Zum Genuß dieses Benefiziums soll ein frommer und ehrbarer weltlicher Priester, der ein eingeborenes tyrolisches Landskind und der deutschen Sprache mächtig ist, berufen werden…. Der Benifiziat soll die Stifter in sein Gebet und andere gute Werke einschließen.“
Über die Kaplanei Mariahilf, seit 1853 Pfarre mit Seelsorge, konnten die Tiroler Landstände innerhalb der Kirche in vielen wichtigen, weltliche Belange betreffenden Angelegenheiten, einen Gegenpol zu den mächtigen Jesuiten, dem Tiroler Landesfürsten und später der Regierung in Wien bilden. Vor allem beim Thema Bildung und Universität kam es immer wieder zu Machtkämpfen zwischen diesen Institutionen. Nach dem Tod Epps wanderte das Privileg, Universitätskirche zu sein, zwar von Mariahilf in die Dreifaltigkeitskirche der Soldaten Christi, in den frühen 1850er Jahren gründete der Mariahilfer Pfarrer Caspar Weyrer aber eine eigene Schule. Einige Jahrzehnte zuvor war der Versuch in Mariahilf abseits der Trivialschule St. Nikolaus ein eigenes Institut zu gründen noch abgelehnt worden. Seit Maria Theresia und Josef II. war es dem zunehmend zentralisierten Staat ein besonderes Anliegen gewesen, Bildungsangelegenheiten weg von der Kirche unter die Fittiche des Staates zu bringen. Weyrer kam über einen weiteren Benefiziaten, Elisabeth von Mayrhofer zu Koburg & Anger, aber an Kapital und Immobilien, um unabhängig von staatlicher Seite die Schule Mariahilf zu gründen. Die Vereinbarung lautete:
„Die beiden Häuser, der Garten, der Hof, kurz den ganzen Einfang vermache ich zu einem Schulhaus oder zu einer Kinderwarth-Anstalt… die Kinder (sind) verbunden, alle Wochen einmal in der Versammlung laut einen Vaterunser und ein Avemaria zu beten.“
Für das eigene Seelenheil beten zu lassen, war in Innsbruck auch im 19. Jahrhundert noch in Mode. Mit dem Erlass eines neuen Schulgesetzes 1872, musste die Schule ihre Pforten schließen. Caspar Weyrer gründete noch im selben Jahr eine Privatschule, um dieses Gesetz zu umgehen. Weder die liberal-großdeutsche Stadtregierung noch das Ministerium in Wien wollten aber die kirchlich gelenkte Schule in Innsbrucks Bildungslandschaft haben, weshalb der k.k. Bezirksschulrat kurzerhand die beiden Stiftungshäuser als nicht tauglich für Schulzwecke erklärte. Damit sollte das letzte Wort aber noch nicht gesprochen sein.
Einige Jahre früher war der Mariahilfer Friedhof, der seit 1786 neben der Kirche bestand, wegen ungünstiger Bodenbeschaffenheit ins Visier der Behörden geraten. 1876, vier Jahre nach der faktischen Schließung der Mariahilfer Schule durch die Obrigkeit, wälzte die Pfarre Mariahilf Pläne zur Verlegung des Gottesackers. Der Tiroler Landtagsausschuss, der noch immer die Geschicke Mariahilfs leitete, erwarb das Grundstück, auf dem sich der Friedhof Mariahilf bis heute befindet. In malerischer Hügellage gilt der Tiroler Landesfriedhof mit den Arkaden und der Friedhofskapell im Stil der Neorenaissance als schönster Friedhof der Stadt.
Die Verlegung des Friedhofs an den neuen Ort ermöglichte schlussendlich doch noch den Schulbau. Auf dem ehemaligen Friedhofsgelände öffnete 1902 die heutige Volksschule Mariahilf. Auf der Hinterseite der Volksschule ist noch ein kleiner Teil Friedhofskapelle und Mauer sichtbar. Im ehemaligen Schulhaus wurde ein Kindergarten eröffnet. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1938 wurde die Stiftung Mayrhofers, wie so viele kirchliche Einrichtungen, aufgelöst und das Vermögen der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt einverleibt. Knapp vor Kriegsende landete eine 1000 kg schwere Bombe zwischen Kindergarten und Pfarrheim, explodierte allerdings nicht. Ob dafür die Gnadenmutter verantwortlich war, konnte nicht letztgültig geklärt werden. Heute verwalten die Pfarre Mariahilf und Vinzenzkonferenz das Vereinsheim und den Kindergarten.
The master builders Gumpp and the baroqueisation of Innsbruck
Die Werke der Familie Gumpp bestimmen bis heute sehr stark das Aussehen Innsbrucks. Vor allem die barocken Teile der Stadt sind auf die Hofbaumeister zurückzuführen. Der Begründer der Dynastie in Tirol, Christoph Gumpp (1600-1672) war eigentlich Tischler. Sein Talent allerdings hatte ihn für höhere Weihen auserkoren. Den Beruf des Architekten gab es zu dieser Zeit noch nicht. Michelangelo und Leonardo Da Vinci galten in ihrer Zeit als Handwerker, nicht als Künstler. Der Ruhm ihrer Kunstwerke allerdings hatte den Wert italienischer Baumeister innerhalb der Aristokratie immens nach oben getrieben. Wer auf sich hielt, beschäftigte jemand aus dem Süden am Hof. Christoph Gumpp, obwohl aus dem Schwabenland nach Innsbruck gekommen, trat nach seiner Mitarbeit an der Dreifaltigkeitskirche in die Fußstapfen der von Ferdinand II. hochgeschätzten Renaissance-Architekten aus Italien. Auf Geheiß Ferdinands Nachfolger Leopold V. reiste Gumpp nach Italien, um dort Theaterbauten zu studieren- Er sollte bei den kulturell den Ton angebenden Nachbarn südlich des Brenners sein Wissen für das geplante landesfürstliche Comedihaus aufzupolieren. Gumpps offizielle Tätigkeit als Hofbaumeister begann 1633 und er sollte diesen Titel an die nächsten beiden Generationen weitervererben. Über die folgenden Jahrzehnte sollte Innsbruck einer kompletten Renovierung unterzogen werden. Neue Zeiten bedurften eines neuen Designs, abseits des düsteren, von der Gotik geprägten Mittelalters. Die Gumpps traten nicht nur als Baumeister in Erscheinung. Sie waren Tischler, Maler, Kupferstecher und Architekten, was ihnen erlaubte, ähnlich der Bewegung der Tiroler Moderne rund um Franz Baumann und Clemens Holzmeister Anfang des 20. Jahrhunderts, Projekte ganzheitlich umzusetzen. Johann Martin Gumpp der Ältere, Georg Anton Gumpp und Johann Martin Gumpp der Jüngere waren für viele der bis heute prägendsten Gebäude zuständig. So stammen die Wiltener Stiftskirche, die Mariahilfkirche, die Johanneskirche und die Spitalskirche von den Gumpps. Neben Kirchen und ihrer Arbeit als Hofbaumeister machten sie sich auch als Planer von Profanbauten einen Namen. Viele der Bürgerhäuser und Stadtpaläste Innsbrucks wie das Taxispalais oder das Alte Landhaus in der Maria-Theresien-Straße wurden von Ihnen entworfen. Das Meisterstück aber war das Comedihaus, das Christoph Gumpp für Leopold V. und Claudia de Medici im ehemaligen Ballhaus plante. Die überdimensionierten Maße des damals richtungsweisenden Theaters, das in Europa zu den ersten seiner Art überhaupt gehörte, erlaubte nicht nur die Aufführung von Theaterstücken, sondern auch Wasserspiele mit echten Schiffen und aufwändige Pferdeballettaufführungen. Das Comedihaus war ein Gesamtkunstwerk an und für sich, das in seiner damaligen Bedeutung wohl mit dem Festspielhaus in Bayreuth des 19. Jahrhunderts oder der Elbphilharmonie heute verglichen werden muss. Das ehemalige Wohnhaus der Familie Gumpp kann heute noch begutachtet werden, es beherbergt heute die Konditorei Munding, eines der traditionsreichsten Cafés der Stadt.
Believe, Church and Power
The abundance of churches, chapels, crucifixes and murals in public spaces has a peculiar effect on many visitors to Innsbruck from other countries. Not only places of worship, but also many private homes are decorated with depictions of the Holy Family or biblical scenes. The Christian faith and its institutions have characterised everyday life throughout Europe for centuries. Innsbruck, as the residence city of the strictly Catholic Habsburgs and capital of the self-proclaimed Holy Land of Tyrol, was particularly favoured when it came to the decoration of ecclesiastical buildings. The dimensions of the churches alone are gigantic by the standards of the past. In the 16th century, the town with its population of just under 5,000 had several churches that outshone every other building in terms of splendour and size, including the palaces of the aristocracy. Wilten Monastery was a huge complex in the centre of a small farming village that was grouped around it. The spatial dimensions of the places of worship reflect their importance in the political and social structure.
For many Innsbruck residents, the church was not only a moral authority, but also a secular landlord. The Bishop of Brixen was formally on an equal footing with the sovereign. The peasants worked on the bishop's estates in the same way as they worked for a secular prince on his estates. This gave them tax and legal sovereignty over many people. The ecclesiastical landowners were not regarded as less strict, but even as particularly demanding towards their subjects. At the same time, it was also the clergy in Innsbruck who were largely responsible for social welfare, nursing, care for the poor and orphans, feeding and education. The influence of the church extended into the material world in much the same way as the state does today with its tax office, police, education system and labour office. What democracy, parliament and the market economy are to us today, the Bible and pastors were to the people of past centuries: a reality that maintained order. To believe that all churchmen were cynical men of power who exploited their uneducated subjects is not correct. The majority of both the clergy and the nobility were pious and godly, albeit in a way that is difficult to understand from today's perspective.
Unlike today, religion was by no means a private matter. Violations of religion and morals were tried in secular courts and severely penalised. The charge for misconduct was heresy, which encompassed a wide range of offences. Sodomy, i.e. any sexual act that did not serve procreation, sorcery, witchcraft, blasphemy - in short, any deviation from the right belief in God - could be punished with burning. Burning was intended to purify the condemned and destroy them and their sinful behaviour once and for all in order to eradicate evil from the community.
For a long time, the church regulated the everyday social fabric of people down to the smallest details of daily life. Church bells determined people's schedules. Their sound called people to work, to church services or signalled the death of a member of the congregation. People were able to distinguish between individual bell sounds and their meaning. Sundays and public holidays structured the time. Fasting days regulated the diet. Family life, sexuality and individual behaviour had to be guided by the morals laid down by the church. The salvation of the soul in the next life was more important to many people than happiness on earth, as this was in any case predetermined by the events of time and divine will. Purgatory, the last judgement and the torments of hell were a reality and also frightened and disciplined adults.
While Innsbruck's bourgeoisie had been at least gently kissed awake by the ideas of the Enlightenment after the Napoleonic Wars, the majority of people in the surrounding communities remained attached to the mixture of conservative Catholicism and superstitious popular piety.
Faith and the church still have a firm place in the everyday lives of Innsbruck residents, albeit often unnoticed. The resignations from the church in recent decades have put a dent in the official number of members and leisure events are better attended than Sunday masses. However, the Roman Catholic Church still has a lot of ground in and around Innsbruck, even outside the walls of the respective monasteries and educational centres. A number of schools in and around Innsbruck are also under the influence of conservative forces and the church. And anyone who always enjoys a public holiday, pecks one Easter egg after another or lights a candle on the Christmas tree does not have to be a Christian to act in the name of Jesus disguised as tradition.
Leopold V & Claudia de Medici: Glamour and splendour in Innsbruck
One of the most famous and, for Innsbruck, most important princely couples ruled Tyrol at the very time when the Thirty Years' War was devastating Europe. When Maximilian III of Austria died childless, a replacement was needed as governor of Tyrol. The Habsburg Leopold (1586 - 1632), who was still Bishop of Passau in 1618, was chosen to take over the affairs of state. In 1625, Leopold, who had meanwhile been elevated to Duke, renounced his ecclesiastical dignities in order to marry and found a new Tyrolean line of the House of Habsburg. Claudia de Medici (1604 - 1648) from the powerful and rich princely family from Tuscany was chosen as his bride. The Medici had made a fortune in the cotton and textile trade, but above all in financial transactions, and had risen to political power. Under the Medici, Florence had become the cultural and financial centre of Europe, comparable to New York in the 20th century. Despite its status as a royal seat, Innsbruck could not compete with this, even though Leopold did everything in his power to change this. The wedding celebrations of the Habsburgs and Medici were one of the most magnificent festivities in the city's history and kept the city in suspense for a fortnight. A wide-ranging entertainment programme, including "Bears, Turks and Moors" sent Innsbruck into raptures and amazement.
The reign, which was characterised by the turmoil of the Thirty Years' War, was less splendid. Although Innsbruck was spared direct acts of war, the supply situation was nevertheless precarious. Leopold and Claudia only allowed their glamourous court behaviour to be limited by this.
After Leopold's early death, Claudia ruled the country with the help of her court chancellor Wilhelm Biener (1590 - 1651) with modern, early absolutist policies and a strict hand. Biener centralised parts of the administration and disempowered the often corrupt and arbitrary local petty nobility in favour of the prince in order to finance the expansion of the Tyrolean defence system. The Swedes, who were notorious for their brutality, threatened the Tyrolean borders, but could thus be repelled. Defence fortifications were built near Scharnitz on today's German border and named after the sovereign princess Porta Claudia called. Remains of it can still be seen today. The uncomfortable Biener was recognised by Claudia's successor, Archduke Ferdinand Karl, and the provincial estates as a Persona non grata imprisoned and beheaded in 1651 after a show trial.
A touch of Florence and Medici still characterises Innsbruck today: both the Jesuit church, where Claudia and Leopold found their final resting place, and the Mariahilf parish church still bear the coat of arms of their family with the red balls and lilies. The Old Town Hall in the old town centre is also known as Claudiana known. The theatre in Innsbruck is still associated with Leopold's name today, and a fountain on the forecourt commemorates him.
Maria Theresia, Reformatorin und Landesmutter
Maria Theresa is one of the most important figures in Austrian history. Although she is often referred to as Empress, she was officially "only" Archduchess of Austria, Queen of Hungary and Queen of Bohemia. Her domestic reforms were significant. Together with her advisors Friedrich Wilhelm von Haugwitz, Joseph von Sonnenfels and Wenzel Anton Kaunitz, she managed to emerge from the so-called Österreichischen Erblanden to create a modern state. Instead of the administration of its territories by the local nobility, it favoured a modern administration. The welfare of her subjects became more important. In the style of the Enlightenment, her advisors had recognised that the welfare of the state depended on the health and education of its individual parts. Subjects were to be Catholic, but their loyalty was to be to the state. School education was placed under centralised state administration. No critical, humanistic intellectuals were to be educated, but rather material for the state administrative apparatus. Non-nobles could now also rise to higher state positions via the military and administration.
A rethink took place in law enforcement and the judiciary. In 1747, a kleine Polizei which was responsible for matters relating to market supervision, trade regulations, tourist control and public decency. The penal code Constitutio Criminalis Theresiana did not abolish torture, but it did regulate its use.
Economic reforms were intended not only to create more opportunities for the subjects, but also to increase state revenue. Weights and measures were nominated to make the tax system more impermeable. For citizens and peasants, the standardisation of laws had the advantage that life was less dependent on landlords and their whims. The RobotThis was abolished under Maria Theresa.
As much as Maria Theresa staged herself as a pious mother of the country and is known today as an Enlightenment figure, the strict Catholic ruler was not squeamish when it came to questions of power and religion. In keeping with the trend of the Enlightenment, she had superstitions such as vampirism, which was widespread in the eastern parts of her empire, critically analysed and initiated the final end to witch trials. At the same time, however, she mercilessly expelled Protestants from the country. Many Tyroleans were forced to leave their homeland and settle in parts of the Habsburg Empire further away from the centre.
In crown lands such as Tyrol, Maria Theresa's reforms met with little favour. With the exception of a few liberals, they saw themselves more as an independent and autonomous province and less as part of a modern territorial state. The clergy also did not like the new, subordinate role, which became even more pronounced under Joseph II. For the local nobility, the reforms not only meant a loss of importance and autonomy, but also higher taxes and duties. Taxes, levies and customs duties, which had always provided the city of Innsbruck with reliable income, were now collected centrally and only partially refunded via financial equalisation. In order to minimise the fall of sons from impoverished aristocratic families and train them for civil service, Maria Theresa founded the Theresianumwhich also had a branch in Innsbruck from 1775.
As is so often the case, time has ironed out many a wrinkle and the people of Innsbruck are now proud to have been home to one of the most important rulers in Austrian history. Today, the Triumphpfote and the Hofburg in Innsbruck are the main reminders of the Theresian era.
Air raids on Innsbruck
Like the course of the city's history, its appearance is also subject to constant change. The years around 1500 and between 1850 and 1900, when political, economic and social changes took place at a particularly rapid pace, produced particularly visible changes in the cityscape. However, the most drastic event with the greatest impact on the cityscape was probably the air raids on the city during the Second World War.
In addition to the food shortage, people suffered from what the National Socialists called the "Heimatfront" in the city were particularly affected by the Allied air raids. Innsbruck was an important supply station for supplies on the Italian front.
The first Allied air raid on the ill-prepared city took place on the night of 15-16 December 1943. 269 people fell victim to the bombs, 500 were injured and more than 1500 were left homeless. Over 300 buildings, mainly in Wilten and the city centre, were destroyed and damaged. On Monday 18 December, the following were found in the Innsbrucker Nachrichten, dem Vorgänger der Tiroler Tageszeitung, auf der Titelseite allerhand propagandistische Meldungen vom erfolgreichen und heroischen Abwehrkampf der Deutschen Wehrmacht an allen Fronten gegenüber dem Bündnis aus Anglo-Amerikanern und dem Russen, nicht aber vom Bombenangriff auf Innsbruck.
Bombenterror über Innsbruck
Innsbruck, 17. Dez. Der 16. Dezember wird in der Geschichte Innsbrucks als der Tag vermerkt bleiben, an dem der Luftterror der Anglo-Amerikaner die Gauhauptstadt mit der ganzen Schwere dieser gemeinen und brutalen Kampfweise, die man nicht mehr Kriegführung nennen kann, getroffen hat. In mehreren Wellen flogen feindliche Kampfverbände die Stadt an und richteten ihre Angriffe mit zahlreichen Spreng- und Brandbomben gegen die Wohngebiete. Schwerste Schäden an Wohngebäuden, an Krankenhäusern und anderen Gemeinschaftseinrichtungen waren das traurige, alle bisherigen Schäden übersteigende Ergebnis dieses verbrecherischen Überfalles, der über zahlreiche Familien unserer Stadt schwerste Leiden und empfindliche Belastung der Lebensführung, das bittere Los der Vernichtung liebgewordenen Besitzes, der Zerstörung von Heim und Herd und der Heimatlosigkeit gebracht hat. Grenzenloser Haß und das glühende Verlangen diese unmenschliche Untat mit schonungsloser Schärfe zu vergelten, sind die einzige Empfindung, die außer der Auseinandersetzung mit den eigenen und den Gemeinschaftssorgen alle Gemüter bewegt. Wir alle blicken voll Vertrauen auf unsere Soldaten und erwarten mit Zuversicht den Tag, an dem der Führer den Befehl geben wird, ihre geballte Kraft mit neuen Waffen gegen den Feind im Westen einzusetzen, der durch seinen Mord- und Brandterror gegen Wehrlose neuerdings bewiesen hat, daß er sich von den asiatischen Bestien im Osten durch nichts unterscheidet – es wäre denn durch größere Feigheit. Die Luftschutzeinrichtungen der Stadt haben sich ebenso bewährt, wie die Luftschutzdisziplin der Bevölkerung. Bis zur Stunde sind 26 Gefallene gemeldet, deren Zahl sich aller Voraussicht nach nicht wesentlich erhöhen dürfte. Die Hilfsmaßnahmen haben unter Führung der Partei und tatkräftigen Mitarbeit der Wehrmacht sofort und wirkungsvoll eingesetzt.
Diese durch Zensur und Gleichschaltung der Medien fantasievoll gestaltete Nachricht schaffte es gerade mal auf Seite 3. Prominenter wollte man die schlechte Vorbereitung der Stadt auf das absehbare Bombardement wohl nicht dem Volkskörper präsentieren. Ganz so groß wie 1938 nach dem Anschluss, als Hitler am 5. April von 100.000 Menschen in Innsbruck begeistert empfangen worden war, dürfte die Begeisterung für den Nationalsozialismus nicht mehr gewesen sein. Zu groß waren die Schäden an der Stadt und die persönlichen, tragischen Verluste in der Bevölkerung. Im Jänner 1944 begann man Luftschutzstollen und andere Schutzmaßnahmen zu errichten. Die Arbeiten wurden zu einem großen Teil von Gefangenen des Konzentrationslagers Reichenau durchgeführt.
Innsbruck was attacked a total of twenty-two times between 1943 and 1945. Almost 3833, i.e. almost 50%, of the city's buildings were damaged and 504 people died. Fortunately, the city was only the victim of targeted attacks. German cities such as Hamburg or Dresden were completely razed to the ground by the Allies with firestorms and tens of thousands of deaths within a few hours. Many buildings such as the Jesuit Church, Wilten Abbey, the Servite Church, the cathedral and the indoor swimming pool in Amraserstraße were hit.
Historic buildings and monuments received special treatment during the attacks. The Goldene Dachl was protected with a special construction, as was Maximilian's sarcophagus in the Hofkirche. The figures in the Hofkirche, the Schwarzen Mannderwere brought to Kundl. The Mother of Mercy, the famous picture from Innsbruck Cathedral, was transferred to Ötztal during the war.
The air-raid shelter tunnel south of Innsbruck on Brennerstrasse and the markings of houses with air-raid shelters with their black squares and white circles and arrows can still be seen today. In Pradl, where next to Wilten most of the buildings were damaged, bronze plaques on the affected houses indicate that they were hit by a bomb.